Es ist mittlerweile zum Ritual erwachsen, dass sich in guter Regelmäßigkeit Finanzexperten, Börsengurus und ähnliche zu Wort melden und den nächsten Börsencrash verkünden. Besonders in diesen Tagen häufen sich wieder die Warnungen, wo das enttäuschende Börsenjahr 2018 vielen noch schmerzhaft in Erinnerung ist und mit der globalen Verschuldung eine neue Krise heraufbeschworen wird. Als hätten wir mit dem Brexit und dem amerikanischen Handelskonflikt nicht schon genug Krisenpotential.

Crashpropheten bauen auf die Ängste der Anleger, denn in regelmäßigen Abständen schwarz zu malen ist ihr zugrunde liegendes „Geschäftsmodell“. Das schafft gehörige Aufmerksamkeit. Gerade bei uns Deutschen fallen ihre Warnungen auf fruchtbaren Boden, schließlich ist Angst und Sorge in allen Generationen reichlich ausgeprägt. Hyperinflation und Währungsreformen, das Platzen der Dotcom-Blase und die Lehman-Pleite sind im kollektiven Gedächtnis der Deutschen fest verankert. Da verkaufen sich Untergangsszenarien gut, auch wenn, wie derzeit, die Aktienkurse steigen. Der amerikanische Aktienindex übersprang vor wenigen Tagen wieder die 26.000er Marke und der DAX setzt seinen Erholungstrend fort. Doch die Berufspessimisten werten dieses nicht als Beleg für ein gutes Umfeld. Im Gegenteil: Mit jedem neuen Höchststand wächst das Misstrauen.

Ob wir einen Crash vor oder hinter uns haben oder wir uns mittendrin befinden: Seriös kann Ihnen diese Frage niemand beantworten. Fakt ist, dass Börsenkurse schwanken. Dieser Umstand gehört zum Wesen einer aktienorientierten Geldanlage dazu. Aktiv gemanagte Investmentstrategien sind deshalb für uns erste Wahl, denn sie sind in der Lage Risiken zu minimieren.

Globale Aktienfonds konnten in den letzten 10 Jahren einen kumulierten Wertzuwachs von über 120% erzielen – trotz des Platzens der Immobilienblase und anderer schwieriger Börsenphasen (Quelle: BVI, Stand 31.12.2018). Im gleichen Zeitraum fiel übrigens die Verzinsung 10-jähriger Bundesanleihen von 4,2% auf 0,4%. Gleichzeitig nimmt mit zunehmender Anlagedauer das Verlustrisiko von Aktieninvestments ab. Das bestätigt auch eine vielbeachtete Analyse des Deutschen Aktieninstituts: die Wahrscheinlichkeit ein Minus zu erzielen, liegt bei Anlagezeiträumen von zehn Jahren bei geringen 5 Prozent.

Für einen langfristigen Investor – und das sollten Sie: Zeit mitbringen! – sind tiefe Aktienkurse eine gute Einstiegsmöglichkeit bei erfolgreichen, substanzstarken Unternehmen. Der Gewinn liegt im Einkauf, wie es eine alte Kaufmannsregel auf den Punkt bringt.

Es liegt klar auf der Hand, dass unternehmerisch geprägte Investitionen weitaus erfolgversprechender sind als Zinsanlagen, bei denen wir auch in Zukunft keine Zinssprünge erwarten. Statt auf die Crashpropheten zu hören, ist es wichtiger eine langfristige Anlagestrategie zu verfolgen. Aktienanlagen gehören für uns dazu. Nur so können Anlegerinnen und Anleger ihr Vermögen langfristig erhalten und mehren.