Was bringt die Zukunft? Traditionell mehren sich in diesen Tagen die Prognosen für die künftige Entwicklung der Kapitalmärkte. Dem schließen wir uns an, denn der Jahreswechsel ist nicht nur ein Grund, das Glas zu erheben, sondern auch ein guter Zeitpunkt für eine Weichenstellung in der Vermögensgestaltung.
Wo stehen wir? Fundamental betrachtet befinden wir uns in einem intakten Konjunkturzyklus. Die Notenbanken verfolgen weltweit eine expansive Geldpolitik, die Unternehmensgewinne steigen wieder und die Bewertung der Aktien ist vergleichsweise günstig. Eine Rezession, wie man sie Ende 2018 befürchtete, scheint jedenfalls nicht in Sicht. Vielmehr deutet sich eine Fortsetzung der positiven Kursentwicklung an, was auch mit der Zinssituation in Europa zu tun hat. Denn wo es keine Zinsen mehr gibt, fließt vermehrt Geld an die Aktienmärkte.
Die Zinswelt in Europa bleibt prekär und ich wage die Prognose, dass Ende 2020 jede Bank in Deutschland Minuszinsen auf Sichteinlagen verlangt. Ebenso ist es nur eine Frage der Zeit, dass der Garantiezins bei Neuabschlüssen von Lebensversicherungen von 0,9% auf 0,5% gesenkt wird. Das ist gar nicht so abwegig, wie es klingt. Die neue EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat von Anfang an klar gemacht, dass sie die offensive Leitzinspolitik ihres Vorgängers fortführen wird, so dass Investments in Anleihen weiterhin als Ertragsquelle ausfallen. Im Gegenteil: steigen die Zinsen auch nur minimal, drohen ungesicherten Rentenportfolios über Nacht Kursverluste. Ein Anstieg des Marktzinses um 0,5% führt zu einem Kursrückgang von 5% bei einer 5-jährigen deutschen Bundesanleihe.
Man darf hoffen und muss mit allem rechnen
Die Nachricht, dass sich die USA und China in einem ersten Teil-Handelsabkommen geeinigt haben, begeisterte zuletzt die Märkte. Aber machen wir uns nichts vor: wer mehr als dreizehn Mal Deals ankündigt und sogleich über den Haufen wirft, wird das auch in Zukunft tun. Man muss mit allem rechnen, weshalb die alten Risiken auch die neuen sind. Das bedeutet, dass auch die kleinsten Nachrichten schon größere Vermögensschwankungen auslösen können.
Das Auf und Ab der Börsen – die Volatilität – bleibt uns also auch 2020 erhalten. Erstklassigen Blue-Chips, also Aktien mit einer hohen Marktkapitalisierung, trauen wir in diesem Umfeld die größten Chancen zu. Denn Investmentstrategien, die auf die sogenannten Large Caps setzen, kommen in Abwärtsspiralen weniger unter die Räder, als Fonds in marktengen kleinen Unternehmen (small caps). Und während passive Fonds diese Bewegungen 1:1 abbilden, können sich aktive Manager auf die hierdurch entstehenden Chancen konzentrieren und die damit verbundenen Risiken begrenzen. Risikomanagement ist und bleibt Trumpf. Das gilt auch für unsere Strategiedepots und die Modelle der Altersvorsorge.
Zu den künftigen Gewinnern zählen wir Unternehmen der Informationstechnologie mit künstlicher Intelligenz, IT-Sicherheit oder Robotik sowie Firmen, die sich mit den zwingenden Herausforderungen unserer Zeit – Klimawandel (CO²-Neutralität), Ressourcenknappheit (Wasser), Demografie (Langlebigkeit) und Gesundheit (Zivilisationskrankheiten) – befassen. Denken Sie nur an den von der Europäischen Kommission ausgerufenen Green Deal. Nicht nur deshalb, sondern aus Überzeugung, das Richtige zu tun, werden unsere Strategiedepots Harmonie, Balance und Vision nahezu komplett auf nachhaltige Investments umgestellt.
Fazit: 2020 kann unter den gegebenen Umständen wieder ein gutes Jahr für Aktien werden. Wer in den letzten 12 Monaten, in denen die Börsen einen überraschend positiven Verlauf nahmen, noch nicht sein Engagement im Anlagesegment Aktien ausgebaut hat und genügend Risikotoleranz und Zeit mitbringt, sollte das jetzt in Erwägung ziehen. Das mag keine leichte Entscheidung werden, deshalb können Sie bei dieser Frage selbstverständlich auf die Expertise von Svea Kuschel + Kolleginnen vertrauen. Die Zeiten für Aktionärinnen und Aktionäre bleiben rosig.
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